Das große Klettergebiet wartet mit über 20 Kletterfelsen und rund 500 Kletterrouten bis zum unteren zehnten Grad auf. Am typischen Albkalk überwiegen senkrechte bis leicht überhängende Wände – bis 40 Meter hoch und mit grandioser Aussicht. Die Qualität des Gesteins schwankt zwischen verdonesk und bröselig, die Absicherung mit Klebehaken ist meist hervorragend. Schwere Einzelstellen an Leisten garnieren oft den Weg zum Umlenker, weniger reine Ausdauer als viel mehr gute Klettertechnik ist gefragt. Boulderer finden hier ein reiches Betätigungsfeld, ganz besonders an überhängenden Zonen im Einstiegsbereich einiger Felsen.
Fast jede Klettertour auf der Reutlinger Alb ist ein großartiges Naturerlebnis. Ob der Weg über fantastische Henkel in den Genussklettereien der Hockenlochfelsen oder entlang winziger Griffe durch die steilen Neuner des Geschlitzten Felsen führt – hier findet jeder sein Kletterglück.
Im Vergleich zum Hallenklettern stellt das Klettern an Naturfelsen höhere Anforderungen. Richtige Seilkommandos, korrektes Einhängen von Topropes und sicheres Abseilen sind nur Beispiele der Grundvoraussetzungen beim Klettern am Fels.
Sicherheit am Fels:
■ Umlenker, in die das Seil nur eingehängt wird (Sauschwanz, Widderhorn, Haken mit Schnapper), dürfen im Toprope nicht überklettert werden. Das Seil kann sich beim Sturz selbst aushängen.
■ Beim Toprope das Seil im verriegelten und hintersicherten Schraubkarabiner umlenken und darauf achten, dass es lang genug ist (Knoten ins freie Ende).
■ Niemals das Seil direkt über Bandschlingen oder andere Seile laufen lassen. Durch die starke Reibung schmelzen Bänder und Seile.
■ An einem einzelnen Normalhaken niemals abseilen oder Standplatz einrichten.
■ Das Benutzen aller fixen Sicherungspunkte geschieht grundsätzlich auf eigene Gefahr.
■ Geschrei und Lärm führen zu Verständigungsproblemen und Unfällen.
■ Nicht genützte Seile abziehen. Sie dürfen andere Kletterer nicht behindern oder Routen blockieren.
■ Am Fels besteht Steinschlaggefahr. Aus diesem Grund sollten alle Kletterer einen Helm tragen.
■ Aus Sicherheitsgründen sollten bei großen Gruppen niemals alle Teilnehmer am Wandfuß stehen.
■ Viele Routen benötigen nach wie vor Klemmkeile und Schlingen. Ein kleines Set am Gurt kann nie schaden.
Merkt Euch:
Klettern ist potenziell gefährlich und mit einem hohen Restrisiko behaftet. Die wichtigsten Faktoren zur Unfallvermeidung sind eine fundierte Ausbildung und ein hohes Maß an Eigenverantwortung.