Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Blühende Streuobstwiesen, duftende Wacholderheiden, sattgrüne Buchenwälder und steile Felsen prägen die Schwäbische Alb und das Albvorland mit seinem beeindruckenden Trauf. Eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft, die weltweit einmalig ist und die es für zukünftige Generationen zu bewahren gilt. Aus diesem Grund hat die UNESCO die Region als Biosphärengebiet Schwäbische Alb geadelt. 

Mit einem speziellen Förderprogramm für das Großschutzgebiet unterstützen das Land und die beteiligten Kommunen modellhafte Ideen auf dem Weg einer nachhaltigen Entwicklung. Eine informative Broschüre wurde aus diesem Programm cofinanziert. Sie informiert Kletterer und Felsfreunde über den Lebensraum Fels und über naturverträgliches Klettern im Biosphärengebiet.  

Zonierungskonzept

im Biosphärengebiet steht als Kernstück die räumliche Gliederung in drei Zonen:

Kernzone, Pflegezone, Entwicklungszone. 

  • Das Biosphärenschutzgebiet muss in Kern­, Pflege­ und Entwicklungszone gegliedert sein.
  • Die Kernzone muss mindestens 3 Prozent der Gesamtfläche einnehmen.
  • Die Pflegezone soll mindestens 10 Prozent der Gesamtfläche einnehmen.
  • Kern­ und Pflegezone sollen zusammen mindestens 20 Prozent der Gesamtfläche betragen.
  • Die Entwicklungszone soll mindestens 50 Prozent der Gesamtfläche einnehmen. 

Kernzone

Biosphärenschutzgebiete besitzen eine oder mehrerer Kernzonen, welche dem unberührten Naturzustand ohne menschliche Beeinflussung entsprechen sollen. Diese Flächen werden von jeglicher wirtschaftlicher Nutzung freigehalten, und dürfen auch nicht anderweitig genutzt oder gar betreten werden. 

Es geht vorrangig um den Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume und Lebensgemeinschaften. Der Mensch ist aber nicht komplett ausgeschlossen, das Betreten ist rund um die Kernzone auf ausgewiesenen Wegen erlaubt. 

Die Kernzonen im Biosphärengebiet Schwäbische schützen hauptsächlich Hangbuchen ­ und Hangschuttwälder an den Steilhängen des Albtraufs, die Schluchtwälder und die Kuppenwälder der "Kuppenalb". Aktuell sind dabei rund 3% als Kernzone ausgewiesen. 

Pflegezone

In der Pflegezone ist die Erhaltung artenreicher und bedrohter Tier-­ und Pflanzengemeinschaften das Ziel, deren Fortbestand von der nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung dieser Kulturlandschaft abhängt. Die Pflegezone soll der Kernzone als eine Art Schutzmantel dienen, und den schonenden Übergang in die Entwicklungszone ermöglichen. 

Der Anteil der Pflegezone im Biosphärengebiet Schwäbische Alb liegt bei ca. 42%. Hierzu zählt fast der  komplette ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen. Aber auch das Lenninger Tal im Landkreis Esslingen, sowie Flächen um Neidlingen oder die Albtraufkante im Landkreis Reutlingen sind als Pflegezonen ausgewiesen.

Entwicklungszone

In der Entwicklungszone steht der Mensch und sein wirtschaftliches Umfeld im Vordergrund. In dieser Zone soll z.B. durch Förderprogramme die nachhaltige Entwicklung von Mensch und Natur gefördert werden. So soll der Wert und die Nachhaltigkeit der Region auf eine umwelt- und ressourcenschonende Weise gesteigert werden. 

Die Entwicklungszone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb macht ca. 55% der Gesamtflächen aus. In diese Zone fallen die Siedlungsräume von Städten und Gemeinden, und ihrer dazugehörigen Infrastruktur, aber auch Flächen mit ökologisch geringerer Bedeutung. 

Wer auf spannende und unterhaltsame Weise mehr über das Biosphärengebiet erfahren möchte, sollte unbedingt einen Besuch im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb einplanen. Das seit Juli 2011 neu eröffnete Naturschutzzentrum Schopflocher Alb gibt im wahrsten Sinn Ein- und Ausblicke auf den Albtrauf sowie die geologischen Besonderheiten der Schwäbischen Alb.

uk

www.biosphaerengebiet-alb.de